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Begrasen des Geländes

Ich erinnere mich noch gut an die Geländegestaltung meiner ersten Modellbahnanlage in den 70er Jahren. Da waren Grasmatten "modern", die zusammengeknüllt und dann "auf das Brett" geleimt wurden. Man sieht das auch heute noch manchmal bei Groß-Anlagen. Mir gefällt diese Art Begrünung längst nicht mehr, sieht dadurch die Oberfläche doch sehr steril und unnatürlich regelmäßig aus.

Meine Geländeoberfläche besteht inzwischen durchgängig aus einem Belag von Papp-Maché, dessen Herstellung ich bereits auf einer Seite demonstriert habe. Selbst ebene Rasenflächen sind damit belegt.

Gehen wir also davon aus, dass eine vorbereitete Fläche existiert, die nun begrast werden soll.

Zunächst heißt es Leim anrühren. Der Erfolg der Mühe hängt hier wesentlich von der richtigen Konsistenz ab. Nichts ist ärgerlicher als beim Absaugen der restlichen Grasfasern das gesamte Gelände wieder mit weg zu nehmen, weil der Leim zu dünn war und damit nicht genug Klebkraft hatte. Manchmal ist der Kleber aber auch zu wenig fließ-fähig, so dass die Grasfasern nicht in die Oberfläche geschossen werden können.

Ich verwende Leim von PONAL und verdünne diesen mit Wasser so weit, das er den "Löffeltest" besteht: Lässt man den Leim vom Löffel herunterfließen, muss sich ein konsistenter kleiner Strom bilden, der weder abreißen noch Tröpfchen bilden darf.
Zum Entspannen der Oberfläche werden dann noch ein paar Tropfen Spülmittel beigefügt.

Das Gelände wird nun flächig eingestrichen bzw. mit dem Leim-getränkten Pinsel betupft, damit auch jede kleine Senke oder Erhebung odentlich Leim abbekommen.

Anschließend beginnt das begrasen. Ich habe mir dazu einen "Grasmaster" von NOCH zugelegt - eine lohnenswerte Investition. Dieser schießt dank elektrostatischer Aufladung die Fasern weitgehend aufrecht in die feuchte Oberfläche.

Zunächst kommen die kurzen Fasern an die Reihe, anschließend bei Bedarf die längeren. Alles wird jetzt gut durcktrocknen gelassen. Bloß nicht zu zeitig anfangen mit dem Absaugen. Es ist ärgerlich, wenn dadurch Löcher gerissen werden, die dann aufwändig wieder per Hand nachbegrast werden müssen.

Nach dem Absaugen der überflüssigen und nicht festgeleimten Grasfasern mit geringer Saugstärke übersprühe ich die begrasten Flächen noch einmal mit Haarlack. Natürlich nur leicht, damit aus der Grasfläche keine "Bürste" wird.
Meine Erfahrung zeigt, dass das Gelände damit haltbarer wird und auch bei späteren Reinigungsarbeiten nicht gleich wieder "die Haare verliert."