In diesem Kapitel wenden wir uns dem Bau von Tageslichtsignalen des
Systems HL zu. Das HL-System war in den Ostblockstaaten beinahe
flächendeckend umgesetzt - eine sicherlich sinnvolle Sache.
Meines
Erachtens war dieses System dem in den alten Bundesländern üblichen
H/V-System überlegen und hätte durchaus für ganz Deutschland mit
Ergänzung von Geschwindigkeitsanzeigern übernommen werden können.
Die Signalbilder und ihre Bedeutung sind auf der Seite » http://www.stellwerke.de/signal/deutsch/vor-haupt.html gut beschrieben und sollen deshalb hier nicht noch einmal erläutert werden.
Das
Grundprinzip des Systems ist ein "geteilter" Signalschirm - oben die
Lampen als Vorsignal für das nächste, in der Mitte das Rot und unten
die gelbe Lampe für Geschwindigkeitsbeschränkungen (auf 40 km/h) ab
diesem Signal evtl. in Verbindung mit einem gelben Lichtstreifen
(60km/h) oder einem grünen (100 km/h). (Sind die unteren Lampen aus,
dann gilt vmax.)
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"Ausnahmen bestätigen die Regel - Teil 1" In Meißen zeigt das rechte Ausfahrsignal nicht das Hauptrot, sondern Ersatzrot.
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"Ausnahmen bestätigen die Regel - Teil 2" Normalerweise
ist das grüne Licht rechts oben angeordnet und nicht links.
Wahrscheinlich wurde die Signalisierung an der Ausfahrt in Meißen
irgendwann geändert und dabei der Signalschirm nicht ausgetauscht.
Gerade fährt eine S-Bahn nach Triebischtal aus. |
Meine ersten Signale bestanden aus Messingblech, die Signalmasten
stammten aus Bastelsets für DB-Signale aus dem Conrad-Katalog.
Die
Signaltafeln wurden mit LED's bestückt und die Sichtblenden ("Schuten")
aufgelötet bzw. aufgeklebt. In dieser Form sind noch einige Signale auf
meienr Anlage im Einsatz.
Die "neueste Generation" hat die
Messing-Sätze der Firma "Ostmodell" als Grundlage. Bei dieser Firma
kann man Signaltafeln in unterschiedlicher Bauweise, Bausätze für
Signalmasten und auch Schuten in großer und kleiner Form bestellen.
(Leider dauerte die Lieferung sehr lange, aber die hohe Qualität der Fertigung entschädigte für die Wartezeit.)
Ich
habe gleich die "allgemeinste" Form des HL-Hauptsignales mit 5
Lampenöffnungen bestellt. Die nicht benötigten Öffnungen wurden dann
einfach mit zugelötet.
Signaltafeln mit LED bestücken
Zunächst bestückt man die Signaltafel mit den entsprechenden LED's.
Dabei ist zu beachten, dass man spiegelverkehrt arbeitet - die grüne
LED gehört jetzt oben links hin, die gelbe oben rechts. Rot kommt in
die Mitte und unten rechts die gelbe LED für eine
Geschwindigkeitsbeschränkung. Wer auch noch das Ersatzrot nachbilden
möchte, kann das unten links tun. |
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Mit dem Anlöten der LED's werden auch gleich die Schuten - machdem man
die kleinen Messing-Teile entsprechend geformt hat - von hinten durch
die Öffnung mit eingelötet. Die
LED's haben einen kurzen Anschluss - das ist der Minuspol, der an das
Messing-Blech kommt. Der Pluspol wird mit dünnen Lackdrähten verlötet
und erst dann so weit wie möglich gekürzt. (Nicht vorher einkürzen ! An dem noch langen Draht kann die Wärme beim Löten besser abgeleitet werden.) Die dünnen Drähtchen werden anschließend entsprechend sauber verlegt.
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Mastkorb und Signalmast
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Nun kann der Mastkorb gefertigt werden, der im Original den
Anschlusskasten aufnimmt und vom Wartungspersonal begehbar ist. Den
Boden des Mastkorbes bilden zwei übereinander gelegte Messing-Ätzteile
von Ostmodell. Das Geländer entsteht aus gebogenem Kupferdraht. |
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Für den Signalmast habe ich die vorgesehenen Messingteile von Ostmodell
nicht verwendet. Diese müssen erst gefalzt werden - eine schwierige
Sache. Außerdem erschien mir ihre Höhe als zu gering. Deshalb
habe ich Messing-Verkantprofil verwendet, welches ich auf der
Schleifmaschine so bearbeitet habe, dass es sich der Originalform
entsprechend nach oben verjüngt. Die dünnen Anschlussdrähtchen
wurden an einer Seite (am besten der vom Betrachter abgewandten) später
angeklebt. Sie fallen nach dem Lackieren kaum auf.
Nun können
der Mastkorb und anschließend die Signaltafel am Mast angelötet werden.
Kleine gebogene Drähte auf der Rückseite dienen als Trittleiter. Sie
werden zunächst aufgelötet, dann umgebogen und erst dann
abgeschnitten. |
Lichtstreifen und Mastbleche
Soll die Geschwindigkeitsbeschränkung durch Lichtstreifen auf 60 oder
100 km/h festgelegt werden, kann man diese Lichtstreifen leicht selbst
herstellen. Man schneidet zunächst einen Messingstreifen zu und setzt darauf 4 Bohrungen (ca. 1,8mm) eng nebeneinander. Für 60 km/h werden vier gelbe LED's mit kleinen Schuten auf das Blech gelötet, für 100 km/h vier grüne. Die
Minuspole aller 4 LED werden miteinander durch einen Kupferdraht quer
verbunden und dieser Verbindungsdraht als Halter an den Mast
gelötet. |
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Nun kann die Mastvorderseite noch durch das Mastblech ergänzt werden.
Am unteren Ende des Signalmastes könnte ein Anschlusskasten das Signal
komplettieren. |
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Nun fehlt nur noch die Farbgebung: Die Signaltafel und der Mastkorb
werden schwarz lackiert. Dabei sind die LED's auf der Rückseite
sorgfältig mit schwarzer Farbe abzudecken. Auf der Vorderseite wird
darauf geachtet, dass keine schwarze Farbe auf die LED's kommt.
Der Signalmast wird in einem hellen Betongrau gestrichen, die Aufstiege, der Anschlusskasten schwarz.
An
die Drähte der Pluspole müssen nun noch die Vorwiderstände (ca. 800
Ohm) angelötet und mit Schrumpfschlauch zur Sicherheit isoliert werden.
Nun steht einer Funktionskontrolle nichts mehr im Wege.
Ist alles in Ordnung, kann "SF" (Abteilung Signal- und Fernmeldewesen der DR) mit dem Aufstellen der Signale beginnen....
Im Vordergund sind die neuen Signale in Betrieb. Im Hintergrund wird durch einen Bautrupp gerade ein altes HL-Signal umgelegt.