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Verdrahtung

Nein, so wie auf dem Bild soll es bei der (Neu)Verdrahtung der Anlage für die digitale Steuerung natürlich nicht aussehen.

Erst beim Rückbau der alten Verkabelung wurde richtig deutlich, wie aufwändig doch der Anschluss jedes Objekts auf der Anlage gewesen ist.

Ein Rückblick zur analogen Verkabelung

Spannungen und Stromversorgung

Zunächst sollten wir uns Gedanken über die Energieversorgung unserer Digital-Anlage machen. Welche Spannungen werden benötigt? Wo müssen die Spannungen verfügbar sein? Welche Leistung müssen die Trafos aufbringen?

Ich habe mich für folgende Potenziale entschieden:

18 V

~

mit 4,3 A

 

9 V

~

mit 4,3 A (ungenutzt)

 

16 V

~

mit 1,3 A für die Zentrale

 

12 V

-

regelbar (ungenutzt)

 

Die 9V und die 12V Potenziale liegen zwar an, aber bisher benötige ich sie nicht. Der Gleichstrom war mal für Soundmodule gedacht, aber den Sound spielt jetzt die Software Rocrail mit ab, so dass ich momentan keine extra Module unter der Anlage betreibe.

Die gesamte Stromversorgung habe ich in einem "autarken" Schrank untergebracht, der mit Rollen versehen in einer Ecke steht und mit der Anlage über einen kleinen Kabelbaum verbunden ist. Hier befinden sich die Steckdosen und die Trafos.
Früher waren sieben (!) 21-polige Kabel nötig, um die Steuerleitungen an die Anlage zu koppeln. Heute sind es noch ganze drei Leiterpaare für die drei unterschiedlichen Spannungen.
(Das graue Kabel im Bild rechts führt zur Anlage.)

Es ist unbedingt zu empfehlen, gleich von Anfang an entsprechende Dokumentationen zu verfassen und sich Schaltpläne, Steckerbelegungen etc. zu notieren.
Mein Blockschaltbild der Anlage und eine der Steckerbelegungen sehen so aus:

Die Belegung des Steckers zum Anschluss des Trafoschrankes an die Anlage.

Blockschaltbild

Die 16V~ und die 12V- sowie die Steuerleitung mit dem Digitalsignal werden als Ringleitung unter der Anlage geführt. Letztere ist u.U. etwas anfällig gegen Störungen durch elektrische Einflüsse. Um die "Antennenwirkung" etwas abzumildern, habe ich diese Leitungspaar konsequent verdrillt ("Twisted pair"). Das lässt sich recht gut bewerkstelligen, wenn man ein größeres Stück von beiden Drahtrollen abschneidet, ein Ende in den Akkuschrauber und das andere irgendwo fest einspannt.

Unterverteiler

Nun birgt die digitale Ansteuerung immer das Risiko, dass bei einem Kurzschluss "alles steht". Dann kann es schwierig werden, den Kurzschluss zu lokalisieren. Daher habe ich aus Leiterplatten sogenannte "Unterverteiler" gebaut. Auf diesen befinden sich jede Menge Lötösen für alle Potenziale der Ringleitung. Die Lötösen für die Steuerleitung habe ich mittels eines zweipoligen Schalters abschaltbar gemacht. Eine kleine LED zeigt an, ob die Platine ein- oder ausgeschaltet ist.
Die Möglichkeit, einzelne Bereiche testweise abzuschalten, hat mir schon sehr geholfen Fehler - vor allem in der Anfangsphase - zu lokalisieren.

Vor dem Bestücken der Lochraster-Platinen wurden diese auf der unbeschichteten Seite mit farbigem Papier beklebt und entsprechend beschriftet.

Die fertigen Unterverteiler. Nach der Fertigstellung der Verkabelung lässt sich sagen - es hätten noch mehr Lötösen sein können...

Einer der Unterverteiler im eingebauten Zustand. Oben ist die LED zur Anzeige des Schaltzustands zu sehen. Zu sehen sind auch die verdrillte Paare der Steuerleitung.

Verlegung der Kabel

Für die Verlegung der Kabel unter der Anlage habe ich mir Verlege-Kanäle aus der Computer-Branche versorgt. Diese Kabelkanäle haben nicht nur eine Plastikabdeckung, sondern auch seitliche Öffnungen, aus denen die Kabel an der gewünschte Stelle ausgefädelt werden können.
Die Kanäle habe ich an den Balken in Vierecken (zwei Längsstrecken und mehrere Querverbinder) angeordnet.

  • Unten der Verlege-Kanal
  • Trinkhalme als Kabel-Hülle

Von den Kanälen führen die Drähte entweder im Bündel oder paarweise weg und sind meist mit Metallklammern am Rahmen festgetackert.
Beim Tackern ist zu beachten, dass das Einschlagen der Krampen nicht zu kräftig erfolgt. Dadurch kann die Isolation der Drähte beschädigt werden und es zu Kurzschlüssen kommen. Sicherheitshalber habe ich dann häufig einen schmalen Pappstreifen über die Drähte gehalten und mit festgetackert. Das dämpft das Einschlagen.

Manchmal befindet sich zwischen dem Rahmen und der Geländeoberfläche ein Abstand, wo die Drähte frei "schweben" würden. Gerade bei feinen Anschlussdrähtchen zu den Signalen etc. reißt man dann schnell mal einen Draht durch. Hier waren mir Trinkröhrchen eine willkommene Hilfe, durch die die Drähte gefädelt wurden. Dies stabilisiert und schützt die zuweilen empfindlichen Drähte.
Es gibt Stellen wo sich Drähte unterschiedlicher Potenziale kreuzen - insbesondere solche mit dem Digitalsignal und solche mit einer Spannung. Auch hier bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe die Drähte zusätzlich in Trinkröhren verlegt, damit es auf keinen Fall zu Kurzschlüssen kommt.