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Entstehung

Die Geschichte der Anlage geht schätzungsweise in die frühen sechziger Jahre zurück. Sie entstand unter den geschickten Händen eines wahren Modellbahnbastlers in der Nähe von Dresden.

Dieser erbaute die 3,10m x 1,30m große Anlage in offener Rahmenbauweise. Die Platte war so konstruiert, dass sie im Flur (!) einer DDR-Neubauwohnung an der Wand hängend herunter geklappt- und betrieben werden konnte.


Entsprechend stabil ist die Unterkonstruktion gefertigt. Meine Erinnerungen an die damals in der DDR herrschende Materialknappheit lassen mich angesichts dieser auch heute noch verzerrungsfreien Verstrebungen immer wieder große Achtung vor der soliden Arbeit meines "Vorgängers" empfinden.

Bis in die zweite Hälfte der neunziger Jahre wurde die Anlage schrittweise weiterentwickelt - es soll sogar eine Straßenbahnlinie gegeben haben, die über einen Durchbruch in das Wohnzimmer führte! Dann starb plötzlich der Modellbahnfreund. Seine Ehefrau wollte verständlicherweise die Anlage und damit ein Stück Erinnerung so schnell wie möglich los werden und übertrug den Verkauf einem ihr bekannten Modellbahnhändler.

So erschien Ende des Jahres 1996 eine Anzeige in der Zeitung über den Verkauf einer HO-Modellbahnanlage mit rollendem Material. Die Angabe ihrer Größe und des Preises ließen mich zunächst zweifeln, ob dort nicht eine Null beim Kaufpreis fehlte...

Eine Anlage dieser Größe - das war schon jahrelang mein Traum. Inzwischen gab der Wohnraum diesen Platz her und so meldete ich mich bei dem inserierenden Händler. Wenige Tage später standen wir gemeinsam in einem feucht-kalten Raum und ich bestaunte erstmals die Modellbahn mit elektrifizierter Nebenbahn, langen Bahnsteigen, Schattenbahnhof usw. Der Preis erwies sich als richtig und so kam es, dass im Januar 1997 die nicht zerlegbare Anlage bei mir durch's Fenster in der ersten Etage gehievt wurde.


Nun begann der zweite Lebensabschnitt der Modellbahn, jetzt unter meinen Händen. Die Robustheit des Anlagenbaus ließen sie bisher alle Transporte überstehen.

Der Mangel an geeignetem Material zu DDR-Zeiten trat jedoch immer wieder zu Tage. In einem Jahr gab es scheinbar nur grün-weißen Draht, im nächsten nur blauen, statt Sperrholz war höchstens mal Leimholz verfügbar usw. Das zwang meinen Vorgänger zu Improvisationen und veranlasst mich immer wieder zu Um- und Neubauten. Außerdem entwickeln sich ja auch eigene Vorstellungen von der Modellbahn. In den Folgejahren veränderte die Anlage deshalb immer mehr ihr Gesicht, ohne die ursprüngliche Grundkonzeption vollständig zu verlieren. Die wichtigsten Änderungen waren:

  • Abbau der Wendestelle der Straßenbahn vor dem Bahnhof, statt dessen Aufbau einer kleinen Ortslage,

  • Rückbau der Elektrifizierung auf der eingleisigen Nebenbahn, statt dessen Elektrifizierung der zweigleisigen Hauptstrecke,

  • Ersetzen der alten Tageslichtsignale (wahrscheinlich noch von Hruska, damals sehr teuer !) durch Eigenbausignale mit LEDs,

  • Neubau eines separaten Gleisbild-Stellpultes,

  • komplette Neuverdrahtung der Anlage,

  • Neubau beider Bahnübergänge mit Vollschranken bzw. Halbschranken,

  • komplette Neugestaltung der Anlagenoberfläche mit selbst hergestelltem Pappmachè, Eigenbau-Bäumen und Grasfasern,

  • Neubau des vorderen Teiles der Hauptstrecke mit Flexgleis,

  • Neubau beider Brücken der Nebenstrecke,

  • Neubau aller Gleisanlagen der gesamten Nebenstrecke mit Flexgleis,

  • Umbau der gesamten Schmalspuranlagen von HOm (TT) auf HOe mit entsprechend maßstäblichem Gleismaterial. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Umstellung der Schmalspurbahn auf Digitalbetrieb,

  • Umbau des rechten Bahnhofskopfes, Verlängerung der Bahnsteiggleise 1 und 2,

  • Neue Ausfahrt rechte Seite mit Verbindungsgleis, Neubau von HL-Signalen für Einfahrt und Aufahrt,

  • Einfädelung der Schmalspur in das Bahnsteiggleis 1, Kopfgleis zum Abstellen des Triebwagens,

  • Umgestaltung der Ortslage, neue Wohngebäude, Straßen, Straßenbeleuchtung,

  • Komplette Umstellung auf Digitalsteuerung, Neu-Verkabelung, neues Computer-Stellpult, alle Fahrzeuge mit Dekoder

  • Neubau der Deckenbeleuchtung mit Milight-Standard, Tag-Nacht-Wechsel

  • Überarbeitung der Beleuchtung auf der Anlage, Einsatz neuer Decoder, jetzt Tag-Nacht-Szenen, Schweißlicht, Zufallsgenerator

Durch diese Um- und Neubauten konnten viele Erfahrungen gesammelt werden, die teilweise in Fotoserien dokumentiert wurden und nun auf den Seiten zu "Bahnbau und Tips" an konkreten Beispielen vorgestellt werden.

Ich wünsche allen interessierten Modellbahnern viel Erfolg und Spaß beim Nachbauen !

Falls Sie Fragen zur Gestaltung haben - email an mich genügt.