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Gebäudebau

Gebäudebau

Das Bauen von Gebäuden für die Modellbahn reicht vom Zusammenkleben eines vorhandenen Bausatzes, das Modifizieren von Bausätzen bis hin zum kompletten Eigenbau mit lasergeschnitten Teilen z.B. aus Pappe.

Ich zeige hier das Entstehen eines Stellwerkes aus einem Bausatz, der allerdings modifiziert wurde.

Ausgangssituation

Auf meiner Anlage befindet sich noch ein letztes Gebäude "aus der Gründerzeit", welches aus Pappe besteht und sich inzwischen hinsichtlich seines Erscheinungsbildes von den anderen Hochbauten recht negativ abhebt.
Deshalb habe ich mich wieder für einen Bausatz der Firma Auhagen entschieden. Mit den Artikeln dieser Firma bin ich seit jeher in punkto Qualität und Preis zufrieden.
Das Modell "Oschatz" sollte es sein, wobei mir von Anfang an klar war, dass Umbauten erforderlich werden. Bei mir steht das Stellwerk zwischen den sich verzweigenden Haupt- und Nebenbahnstrecken. Der Bausatz sieht aber eine geschlossene Rückwand vor.

Also habe ich bei Auhagen angefragt, ob ich noch eine zusätzliche Vorderfont incl. Fenster etc. erhalten könnte. Nach wenigen Tagen waren die Teile da - guter Service !
Nun kann's also losgehen:

Die beiden Bilder zeigen das alte Stellwerk an der Bahnhofseinfahrt...  ... In langen Jahren des Betriebes ist es ganz schön ramponiert. Die Pappbauweise ist auch nicht mehr zeitgemäß. 

Vorbereiten der Einzelteile

Der Bausatz besteht aus zahlreichen Einzelteilen. Es ist also anfangs unbedingt nötig, sich einen Überblick zu schaffen und sich in das Aussehen des Gebäudes anhand der Abbildungen hineinzudenken.
Um nicht durcheinander zu kommen ist es sinnvoll, nach dem Überprüfen des Satzes auf Vollständigkeit zunächst nur die wichtigsten Teile bereitzuhalten.

Die Wandteile und Fenster werden gesichtet.

Zuerst werden die benötigten Teile aus dem Spritzling mit Hilfe eines scharfen Messers herausgetrennt. Eventuelle Plastiknasen müssen sorgfältig geglättet werden, liegen diese Überbleibsel doch häufig in späteren Klebestellen.

Nun geht es (bei Bedarf) ans Modifizieren. Ich habe in der zweiten Vorderfront ein Fenster geschlossen. Dadurch sieht das Gebäude später nicht so symmetrisch aus, außerdem wird im Stellwerk ja eine Ecke für die Schaltkästen etc. gebraucht.
Das Mauerstück dazu wurde aus einem überzähligen Teil der Rückwand herausgeschnitten. Das geht recht einfach, wenn man nach dem Anzeichnen mit dem Cuttermesser zunächst unter wenig - dann unter immer stärkeren Druck wiederholt die Schnittlinie entlangfährt, bis das Messer "durch" ist - und hoffentlich nicht auf der Tischplatte des guten Esstisches entlangkratzt :-)

Sind alle Teile vorbereitet, sollten sie gut sortiert zurecht gelegt werden.

Die vorbereiteten Seitenteile liegen parat.

In dem unten liegenden Seitenteil wurde ein Fenster mit Mauerwerk geschlossen.

Farbgebung für die Einzelteile

Manche Modellbahner beginnen bereits jetzt mit der Farbgebung, da alle Teile noch gut zugänglich sind.
Dazu sollten alle benötigten Teile in eine Spülmittel-Lösung gelegt - und gut gereinigt werden, um Fettrückstände zu beseitigen.
Ob nun noch einmal mit der (hier roten) Grundfarbe über die Flächen gegangen wird, sollte man operativ entscheiden. Wenn Teile ausgeschnitten oder abgetrennt wurden, ist dies auf alle Fälle ratsam.
 
Hier werden auch die Fensterrahmen noch einmal gestrichen - mit einem abgetönten Weiß, denn so hellweiße Fenster dürften Stellwerke wohl eher selten gehabt haben.

Preiswerte Mischgefäße sind übrigens ausgediente Pralinenformen - ein guter Grund, abends beim Fernsehen mal wieder für Materialnachschub zu sorgen ;-) 

Bevor es nun ans Komplettieren der Einzelteile geht, sollten erste "Alterungsmaßnahmen" an den Außenwänden vorgenommen werden.
Die Ziegelstruktur kommt bei den unbehandelten Plastikwänden kaum zur Geltung. Deshalb werden sie mit verdünnter altweißer Frabe eingestrichen und anschließend mit einem Lappen sofort wieder vorsichtig abgewischt. Ergebnis dessen ist es, dass erstens der Plastik-Glanz verschwindet und zweitens die Farbe in den Fugen verbleibt und die Strukturen besser hervorhebt. Vergleichen Sie einmal die beiden Wände in den folgenden Bildern !

Links in Behandlung, rechts noch unbehandelt.

Die Ecke des linken Teiles wurde soeben mit verdünnter weißer Farbe eingestrichen, von der anderen Hälfte wurde die Farbe bereits wieder abgewischt. 
Beide Gebäudeteile im Vergleich.
(Zum Vergößern anklicken.) 

Komplettieren der Einzelteile

Nun können die Einzelteile gemäß der Bauanleitung und nach Ihren eigenen Vorstellungen komplettiert werden.

Um später den Blick ins Innere zu ermöglichen, wurde ein Fenster aus dem Rahmen geschnitten und stattdessen ein kompletter Einsatz im Winkel wieder eingeklebt. Außerdem erhalten die Fenster innen Fensterbretter. 
Erst wenn alle Teile komplett sind, beginnt das Zusammenfügen. Im Inneren sind hier bereits die Blumen auf den Fensterbrettern, denn Stellwerke sind zuweilen wahre Biotope. 

Zusammenbauen und Altern

Nach dem Zusammenkleben aller Teile kann nun bedarfsweise weiter gealtert werden: Die Hausecken erhalten Verwitterungsspuren, der Steinsockel Schmutz - alles durch verdünnte Farben in grün, braun, schwarz.
Auch das Dach sollte gealtert werden.

Schließlich kommen nun noch die Feinheiten wie Geländer, Dachrinnen, Außenbeleuchtung, Schilder etc. an die Reihe.

Dann wird es Zeit, für das Gebäude den gewünschten Standplatz vorzubereiten, Beleuchtungsanschlüsse zu legen und mit dem Aufstellen des Hauses zu beginnen. Das Umfeld ist anzupassen und schon bereichert ein selbst gebasteltes Gebäude die Modellbahn.