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Doppelstockzüge für den Berufsverkehr

Im Berufsverkehr setzte die DR häufig Doppelstockzüge ein.
In den 80er Jahren gelangten moderne Doppelstock-Einzelwagen auf die Gleise der DR, die bis heute in modernen Bauformen nicht nur im gesamten Bundesgebiet sondern auch im Ausland als komfortable Nahverkehrsmittel geschätzt werden.

Die vierteilige Einheit aus Rostock

Ab den 50er Jahren wurden bei der DR zwei- oder vierteilige Doppelstockeinheiten eingesetzt. Später kamen noch fünfteilige Doppelstockgliederzüge dazu. Diese ersparten der Reichsbahn im Personenverkehr so manche Bahnsteigverlängerung, konnten doch bei kleineren Zuglängen hunderte Reisende befördert werden.

Vor allem bei den S-Bahnen - z.B. in Rostock, Dresden und auf dem Berliner Außenring (hier als "Sputnik" bezeichnet) machten sich die Einheiten nützlich.
Die Rostocker S-Bahn fuhr im Berufsverkehr sogar mit drei vierteiligen Einheiten - ein imposanter Zug!

Für die Reisendenzahlen auf meiner Anlage genügt eine vierteilige Einheit. Diese wurde von der Rostocker S-Bahn hierher "umgesetzt", trägt also noch das Farbkleid aus Rostock - birkengrau / meerblau. Dies war in der 80er Jahren in der ehemaligen DDR schon eine Besonderheit und hob die S-Bahn in Rostock vom üblichen Grün der sonstigen Doppelstockeinheiten ab - lange bevor mit den braun-beigen Einzelwagen auch auf anderen Strecken etwas Abwechslung ins Farbbild kam. Bei mir fährt die Einheit mit einer Lok der BR118 im Wendezugbetrieb.

Früher fuhr auch noch eine grüne vierteilige Einheit von Piko auf der Anlage. Diese hatte ich mit einem Steuerabteil versehen, das es bei KUSWA als Messing-Ätzteil gibt.

Bei YouTube kann man diesen Wendezug noch in in Aktion erleben unter http://de.youtube.com/watch?v=lQOw9ZY9Ibo

Heute ist diese Einheit nicht mehr in Betrieb.

Ausfahrt vierteiliger Doppelstock-Wendezug

Der Doppelstock-Gliederzug

Sogar als Schnellzüge liefen bei der DR in den 70er Jahren fünfteilige Doppelstock-Gliederzüge. Hierbei stützten sich die einzelnen Wagen auf einem gemeinsamen Drehgestell ab, in dem auch die Einstiege untergebracht waren. Diese Anordnung bewirkte einen ruhigen, Wankungs- und Schlingerfreien Lauf der gesamten Einheit.

Im Original konnten in einem Zug 1200 Reisende untergebracht werden, was den Zügen nach dem Ausscheiden aus dem Fernreise-Verkehr einen Einsatz in den Ballungszentren bescherte. Dafür waren sie mit einem Steuerabteil und Wendezugsteuerung ausgerüstet.

Bei mir fährt eine solche Einheit - übrigens genauso gelenkig und laufsicher wie das Vorbild - mit einer E-Lok der Baureihe 211. Mit einer Länge von 115cm plus E-Lok ist das schon ein stattliches Gefährt, was da in den Bahnhof einrollt.

Doppelstock-Einzelwagen

Ab den frühen 80er Jahren ersetzte die Reichsbahn die inzwischen abgängigen Doppelstockeinheiten durch Einzelwagen. Diese waren zunächst grün, wurden dann aber sehr bald in beige-braun lackiert. Das brachte ihnen den Namen "Senftopf" ein. Die Steuerwagen waren den Endwagen der Gliederzüge entlehnt. Diese Wagenzüge waren bald in allen Ballungszentren der DDR anzutreffen und liefen bspw. auch im "WISMUT-Verkehr" von Gera nach Ronneburg mit bis zu 8 Wagen und zwei Dieselloks.

Bei mir fuhr für kurze Zeit ein solcher Doppelstock-Steuerwagen. Mit seiner Farbgebung brachte er Abwechslung ins Bild. Trotzdem habe ich den Wagen sehr bald wieder abgegeben. Er war detailgetreu mit einer Länge von 31cm für meine Anlage einfach zu lang. Der Wagen "schnitt die Kurve" und in den engeren Bögen kam unter dem Wagen schon die äußere Schiene zum Vorschein - ein hässliches Bild. Vielleicht entschließt sich PIKO mal, den Wagen auf 1:100 zu verkürzen. In der langen Version ist er wohl größeren Ausstellungsanlagen mit weiten Gleisradien vorbehalten. Schade eigentlich.

Nach der Wende mussten die Wagen Neulackierungen über sich ergehen lassen - erst in Mint-Grün, später im Verkehrsrot. Da ich auf der Anlage die Zeit um Mitte der 90er Jahre "fahre", ist bei mir ein von einer BR 212 geschobener Zug aus vier mintgrünen Doppelstockwagen unterwegs. Diese sind im Maßstab 1:100 in der Länge verkürzt - das ergibt bei meinen bis zu 1,20m langen Bahnsteigen ein recht stimmiges Bild.

Videoclip "Sterntreffen der Wendezüge"

Zum Abschluss noch ein kleines Video vom "Sterntreffen" der Wendezüge, das zur Hauptverkehrszeit in Neustadt stattfindet. Die Zeitabstände zwischen den Ein- und Ausfahrten, aber auch die "Umsteige-Zeiten" sind normalerweise natürlich größer.